Marrakesch an einem Wochenende erkunden

Seit geraumer Zeit steht der Besuch von Marrakesch auf unserer Bucketlist. Nun hat sich die Gelegenheit ergeben und wir haben sowohl günstige Flüge als auch eine passende Unterkunft gefunden. Also, was sollte uns davon abhalten die Stadt zu besuchen? Richtig, gar nichts. Auf geht es nach Marrakesch, der Stadt im Südwesten Marokkos, die auch als „Perle des Südens“ bezeichnet wird.

In gerade mal 3,5 Stunden ist Marrakesch von Frankfurt-Hahn mit dem Flugzeug erreichbar. Die Medina, die historische Altstadt, ist ein Labyrinth aus engen Gassen, die zu einem Netzwerk von Souks führen, wo exotische Düfte, lebendige Farben und das Geschrei der Händler die Sinne beleben. Die Stadt ist berühmt für ihre atemberaubende Architektur, von den prächtigen Palästen bis zu den geheimnisvollen Gräbern vergangener Herrscher.

Hier und da stehen Holzgerüste, die die Mauern von Gebäude abstützen. Dies sind die noch immer sichtbaren Folgen des Erdbebens, welches im September 2023 Marokko erschüttert hat.

Wir haben uns vorgenommen so viel wie möglich an einem Wochenende zu sehen. Ok, es ist eher ein verlängertes Wochenende, denn wir fliegen bereits am Freitagmorgen nach Marrakesch und erst am Sonntagabend zurück nach Frankfurt-Hahn. Insofern haben wir circa 2,5 Tage Zeit die Stadt zu erkunden.

Ankunft am Flughafen Marrakesch

Nach der Landung geht es für uns erst einmal zur Passkontrolle. Die Schlange ist wahnsinnig lang und wir benötigen etwa 1 Stunde, bis wir bis um Schalter der Passkontrolle gelangen. Nach dem Beantworten der Fragen nach unserem Hotel und unserem Rückflugticket bekommen wir den Einreisestempel und können jetzt sagen: Willkommen in Marrakesch.

Um dem Chaos und der Diskussion mit Taxifahrern zu entkommen haben wir unseren Transfer zum Flughafen vorab gebucht. Dies klappt hervorragend. Nachdem wir das Flughafengebäude verlassen haben finden wir auch schon einen freundlich lächernden Mann, der ein Schild mit unserem Namen hochhält. Also, auf geht es zu unserem Hotel.

Unsere Unterkunft – das Novotel Marrakech Hivernage

Unser Hotel befindet sich nur 10 Minuten mit dem Taxi vom Flughafen entfernt. Es ist eine ruhige Gegend, in der sich noch viele weitere Hotels befinden. Vor dem Hotel stehen Pferdekutschen, die zu einer „Stadtrundfahrt“ einladen. Ok, das können wir uns ja noch überlegen, jetzt wollen wir aber erst einmal unseren kleinen Koffer loswerden.

Impressionen vom Novotel Marrakesch Hivernage

Marrakesch erkunden

Wir haben uns vorab Datenvolumen für die Internetnutzung besorgt, aber die Aktivierung der eSIM vor Ort funktioniert leider nicht, na ja, war einen Versuch wert. Also dann doch auf das altbewährte zurückgreifen und schnell bei unserem Anbieter ein Travel & Surf Paket buchen, denn so können wir unsere Wege besser planen und sind nicht auf irgendwelche unförmigen Papierkarten angewiesen. Unser erster Weg führt uns vom Hotel durch den „Parc Lalla Hasna“, vorbei am „Koutoubia Marrakesch“ zum „Place Jemaa el fna“.

Parc Lalla Hasna und Koutoubia Moschee

Beim Parc Lalla Hasna handelt es sich um eine gut gepflegten Parkanlage, der Springbrunnen und einen künstlichen Wasserlauf beheimatet. Der Park befindet sich in direkter Nachbarschaft zur großen Koutoubia Moschee. Es stehen viele Bänke bereit, die zum Verweilen und Ausruhen einladen.

An der Moschee sind wir nur vorbeigelaufen, deshalb hier lediglich einige grundlegende Informationen und ein Foto aus dem Parc Lalla Hasna dazu. Bei der Koutoubia Moschee handelt es sich um eine der bedeutendsten historischen und architektonischen Sehenswürdigkeit in Marrakesch, Marokko. Hier einige Fakten zur Moschee:

  • Die Koutoubia Moschee wurde im 12. Jahrhundert unter der Herrschaft der Almohaden-Dynastie erbaut und ist damit auch eine der ältesten Moscheen Marokkos. Die Moschee ist ein herausragendes Beispiel für die maurische Architektur und repräsentiert den klassischen Stil der Almohaden.
  • Der Name „Koutoubia“ leitet sich vom arabischen Wort „Koutoubiyyin“ ab, was so viel bedeutet wie „Buchhändler“. Er stammt von den zahlreichen Buchläden und -händlern, die einst in der Umgebung der Moschee tätig waren.
  • Das markanteste Merkmal der Koutoubia Moschee ist ihr beeindruckendes Minarett. Mit einer Höhe von etwa 77 Metern ist es das höchste Minarett in Marrakesch und ein Wahrzeichen der Stadt. Das Minarett ist mit geometrischen Mustern, Kalligrafie und dekorativen Elementen verziert und diente als Vorbild für spätere Minarette in der islamischen Welt. Das Minarett kann auch sehr gut als Orientierungshilfe genutzt werden, denn es ist fast immer sichtbar.
  • Ursprünglich war das Minarett mit einem Paar goldener Kugeln an der Spitze versehen. Diese wurden später durch eine Turmspitze mit einer Kugel und einem Halbmond ersetzt.

Place Jemaa el fna – der zentrale Marktplatz in Marrakesch

Dieser Ort wird auch als Platz der Gaukler, Gauklermarkt oder Platz der Gehängten bezeichnet. Ok, letzteres ist eher historisch bedingt, denn in der arabischen Sprache heißt „Djemaa el Fna“ auch etwa Versammlung der Toten. Der Name stammt daher, dass zur Zeit der Almohaden die Sultane den Platz als Hinrichtungsstätte nutzten und aufgespießte Köpfe zur Schau stellten.

An diesem Vormittag ist der Platz eher ruhig. Hier und da sehen wir Stände mit Schlangenbeschwörern und Affen, die für Touristen posieren. Da wir aber weder Schlangen mögen, noch an einem Foto mit einem angeketteten Affen interessiert sind, gehen wir weiter und tauchen tiefer in die Medina, das historische Zentrum von Marrakesch, ein.

Der Souk in Marrakesch: Ein Paradies für Sinne und Sinnsuche

Unser Wochenende wäre nicht vollständig gewesen, ohne einen ausgiebigen Bummel durch den Souk, den lebhaften Markt von Marrakesch. Hier tauchten wir ein in ein Labyrinth aus Gassen und Ständen, wo wir handgefertigte Kunstwerke, exotische Gewürze und traditionelle Handwerkskunst entdeckten. Es ist ein Fest für die Sinne und eine Reise in die Seele dieser faszinierenden Stadt.

Eines muss man hier berücksichtigen: Die Gassen sind recht schmal. Dennoch gibt es hier einen regen Verkehrsfluss. Knatternde Mofas düsen hier in teilweise atemberaubender Geschwindigkeit durch die Gassen. Wir sind erstaunt, dass es zu keinem Unfall kommt. Irgendwie arrangieren sich die Fußgänger mit den motorisierten Besuchern.

Bahia Palast: Ein Juwel der maurischen Architektur

Unser erster Stopp führt uns zum Bahia Palast, einem meisterhaften Beispiel maurischer Architektur und Handwerkskunst. Die reich verzierten Innenhöfe, die kunstvollen Mosaike und die üppigen Gärten entführten uns in eine vergangene Zeit der Pracht und des Luxus. In den Räumlichkeiten des Bahia Palasts stehen zwar keine Möbel mehr, aber man kann sich dennoch gut vorstellen, wie es hier mal ausgesehen haben könnte.

Da es sich hier um ein sehr beliebte Sehenswürdigkeit handelt, sind auch sehr viele Menschen vor Ort. Gerade an den etwas engeren Stellen im Palast kommt es zu Staus, aber sobald man diese passiert hat, kann man die Räumlichkeiten und den Garten in Ruhe genießen.

Der Eintritt für den Bahia Palast beträgt 70 MAD (Marokkanischer Dirham) für eine erwachsene Person (Stand: März 2024)

Impressionen vom Bahia Palast in Marrakesch

El Badi Palast: Zeuge vergangener Pracht

Heute ist unser Tag der Paläste, also gehen wir als nächstes zum El Badi Palast. Die verfallenen Ruinen zeigen auf jeden Fall die beeindruckende Größe dar. Um uns die ursprüngliche Pracht, die wir in einigen Reisebereichten gelesen hatten, vorstellen zu können, brauchen wir sehr viel Fantasie. Wir schlenderten durch die weitläufigen Ruinen und lassen einfach unserer Vorstellungskraft freien Lauf, um uns vorzustellen, wie das Leben in diesem prächtigen Palast einst gewesen sein könnte.

Der Eintritt für den El Badi Palast beträgt 70 MAD für eine erwachsene Person (Stand: März 2024)

Impressionen vom El Badi Palast

Saadier Gräber: Eine Oase der Ruhe und Schönheit

Die Saadier Gräber befinden sich nicht weit vom El Badi Palast entfernt, also ist dies unser nächstes Ziel. Die Saadier Gräbern sind ein wenig verborgen, aber nachdem wir die Kasse gefunden haben geht es weiter durch eine schmale Gasse, an dessen Ende ein grüner Innenhof auf uns wartet. Hier befinden sich kunstvolle Mosaiken und prächtige Mausoleen, die die Ruhestätte einiger der bedeutendsten Herrscher Marrakeschs beherbergen. Wir schauen uns ein wenig um und stellen schnell fest, dass sich das Highlight der Saadier Gräber offensichtlich etwas versteckt befindet.

Es hat sich eine lange Schlange gebildet. Wir gehen erste einmal bis zum Ende des Innenhofs, aber auch bei unserer Rückkehr scheinen sich die Leute nicht vorwärts bewegt zu haben. Also entscheiden wir uns dieses Highlight auszusetzen, denn lange anstehen möchten wir jetzt wirklich nicht.

Der Eintritt für den Saadier Gräbern beträgt 70 MAD für eine erwachsene Person (Stand: März 2024).

Impressionen von den Saadier Gräbern in Marrakesch

Spaziergang durch Marrakesch

Wir gehen gerne spazieren, jedenfalls wenn das Wetter so fantastisch ist, wie hier in Marrakesch. Die Stadt ist recht überschaubar und deshalb haben wir auch vieles zu Fuß erkundet. Hier haben wir einige Bilder zusammengetragen, die wir während unserer Spaziergänge aufgenommen haben.

Fazit zu unserem Aufenthalt in Marrakesch

Uns hat der Besuch von Marrakesch sehr gut gefallen. Die Stadt ist übersichtlich, es gibt einiges anzuschauen und die Einwohner sind sehr freundlich. Es ist nicht zwingend die Stadt mit den meisten Sehenswürdigkeiten, aber das Flair von Marrakesch ist einfach unbeschreiblich. Dies ist vor allem in den engen Gassen des Souks zu spüren, aber auch in den Cafés. Marrakesch wurde nicht, wie so viele andere Städte, mit Wolkenkratzern und Glaspalästen zugebaut. Hier wird eher auf traditionelle Bauweise gesetzt – jedenfalls in den Vierteln, die wir besucht haben.

Auch das Essen in den Restaurants war sehr gut. Wir haben uns hier auf eher einfache Lokale konzentriert, denn wir wollten etwas Authentisches essen. Das hat sowohl in der Medina als auch außerhalb sehr gut funktioniert. Ok, wir haben auf das richtige Street Food verzichtet, da wir kein Risiko eingehen wollten. Wahrscheinlich waren unsere Bedenken nicht wirklich berechtigt, aber egal, wir haben ja Alternativen gefunden. Aus unserer Sicht ist Marrakesch auf jeden Fall einen Besuch wert.


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