Zeche Zollern besuchen – Industriekultur in Dortmund erleben

Wir haben bereits so einiges besucht, aber da wir vorher noch nie in Dortmund waren und in diesem Jahr das Lichterfest besucht haben, wollten wir unseren Aufenthalt mit einem Besuch der Zeche Zollern abrunden.

Was ist die Zeche Zollern?

Bei der Zeche Zollern handelt es sich um ein stillgelegtes Steinkohlebergwerk. Die Kohleförderung wurde 1955 eingestellt. In den 1960er Jahren sollte die Zeche abgerissen werden. Auf eine Initiative im Jahr 1969, die vom deutschen Architekten und Hochschullehrer Hans P. Koellmann ausging, wurde die Maschinenhalle als erstes Industriebauwerk in Deutschland unter Denkmalschutz gestellt. Für uns ist die komplette Zeche beeindruckend, denn bisher hatten wir mit diesem Thema keine wirklichen Berührungspunkte.

Was gibt es zu erkunden?

Auf dem Gelände gibt es vieles zu erkunden. Die Gebäude sind sehr schön restauriert. Nach dem Eingang befindest sich links direkt das Magazin, in dem die Werkzeuge und Materialien für die Arbeit über und unter Tage gelagert wurden.

Die Lohnhalle

Die zweite Halle ist die ehemalige Lohnhalle. In dieser holten sich die Bergleute dreimal im Monat ihren Lohn ab.

Waschkaue und Lampenstube

Angeschlossen an die Lohnhalle befindet sich die Waschkaue. Diese diente früher als Umkleide- und Duschraum und es gibt viele Ausstellungsstücke zu bewundern. Vergesst nicht den Blick auch nach oben and die Decke schweifen zu lassen, denn dort hängen die Körbe und Haken, an denen die Bergleute ihre Kleidung aufbewahrten.

Von der Waschkaue geht es nahtlos in die Lampenstube, in der wir einen Einblick in die Evolution der Bergmannslampe und die Arbeit des Lampenmeisters erhalten. Nach einer Schichte konnte man überprüfen, ob alle Bergleute auch wirklich die Schächte verlassen haben, indem man einfach einen Blick auf die Lampenablage geworfen hat. Jede Lampe hatte eine Nummer und einen festen Platz. Fehlte am Ende einer Schicht eine Lampe war klar, dass auch ein Bergarbeiter fehlte.

Schachthalle mit Fördergerüst der Zeche Zollern

Die Schachthalle mit dem Fördergerüst stellte die Verbindung zwischen der Arbeitswelt über und unter Tage her. Für die Bergleute ging es hier hinab in die Tiefe, um die Kohle abzubauen. Diese gelangte dann in Förderwagen an die Oberfläche. Leider war es uns aufgrund eines Gewitters nicht möglich das Fördergerüst bis zur Aussichtsplattform zu besteigen. Aber das Förderband in der ersten und zweiten Etage war offen.

Montanium – Zeche Zollern

Wir haben es uns nicht nehmen lassen das Montanium zu besuchen. Dies muss an der Kasse übrigens separat gebucht werden. Die „offene Führung“ ist limitiert, so dass frühes kommen einen Platz sichert. Wir erhalten einen Eindruck in die Arbeit und Atmosphäre unter Tage. Gerüche und Temperatur sowie die Geräuschkulisse, denen die Arbeiter tagtäglich ausgesetzt waren, werden simuliert. Wer besorgt ist, dass man sich hierfür unter die Erde begeben muss, kann kann beruhigt sein, denn es ist eine Simulation, bei der man über Tage bleibt.

Zentrale Maschinenhalle

Nach dem Montanium geht es weiter in die zentrale Maschinenhalle. Das Gebäude ist imposant und mit Details in Jugendstilform ausgeschmückt. Vor allem der Haupteingang mit der farbigen Verglasung ist ein echter Hingucker. Eigentlich ist dieses Gebäude viel zu schön, um als Maschinenhalle bezeichnet zu werden. Einige der alten Maschinen sowie das Kontrollpult befindet sich noch immer in dieser Halle und kann bewundert werden.

Alte Verwaltung

Ein weiteres Gebäude ist die Alte Verwaltung. Hier gibt es viele Informationen rund um die Geschichte der Zeche Zollern sowie interessante Modelle der Anlage. Früher war dies der Ort, an dem die Steiger, Direktoren und Betriebsführer ihre Büros und Kauen hatten.

Alte Werkstatt

Es gibt noch ein Gebäude, in welchem heute eine Sonderausstellung ihre Heimat gefunden hat, die Alte Werkstatt. Die Flächen in diesem Gebäude werden auch für Veranstaltungen genutzt.

Restaurant Pferdestall

Um sich während oder nach dem Rundgang zu stärken, befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Zollern das Restaurant Pferdestall. Wir machen hier einen kleinen Zwischenstopp, um die neu gewonnenen Erkenntnisse zu verarbeiten. Der Bergbau ist wirklich eine komplett einige Welt und ich muss sagen, ich bin sehr froh nicht unter Tage arbeiten zu müssen.

Fazit zu unserem Besuch der Zeche Zollern

Der Ausflug zur Zeche Zollern hat sich gelohnt. Es gibt so vieles zu erkunden und zu bestaunen. Die Ausstellungsstücke sind gut beschrieben und präsentiert. Besonders beeindruckend war für uns der Besuch des Montaniums, da wir hier einen Eindruck bekommen haben, unter welchen Bedingungen die Bergleute früher gearbeitet haben. Wir würden den Besuch der Zeche Zollern auf jeden Fall weiterempfehlen.


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