Von Montreal, Quebec, geht es für uns nun mit einem Zwischenstopp in Brighton, Ontario, zu den Niagarafällen. Wir haben uns dieses Highlight extra für das Ende unserer Reise aufgespart. Bereits vor Beginn dieser Reise haben wir uns viele Fotos im Internet angeschaut und fanden, dass die Niagarafälle der perfekte Abschluss für unsere Kanada-Rundreise sein kann. Wir haben uns zweieinhalb Tage Zeit genommen, um dieses Naturschauspiel in aller Ruhe genießen zu können. Und was soll ich sagen – die Tage haben sich auf jeden Fall gelohnt. Und auch das Wetter war die gesamte Zeit auf unserer Seite, denn wir hatten strahlend blauen Himmel und Sonnenschein, also absolutes T-Shirt Wetter.
Niagara Falls KOA Holiday – Campingplatz
Wir haben vorab bereits unseren Campingplatz, den Niagara Falls KOA Holiday gebucht, da wir uns nicht sicher waren, wie viele Gäste zu dieser Zeit diese Sehenswürdigkeit besuchen wollen. Der Campingplatz liegt ca. 8 km vom Besucherzentrum der Niagarafälle entfernt. Vor dem Eingang des Campingplatzes befindet sich direkt eine WEGO Bushaltestelle, an der die „Rote“ Buslinie hält, welche direkt bis zum Besucherzentrum fährt. Die Fahrtdauer mit dem Bus beträgt ca. 46 Minuten.
Tickets für die Attraktionen
Beim Check-in auf dem KOA Campingplatz wurden uns auch gleich Eintrittskarten für die Attraktionen der Niagarafälle angeboten. Wir haben uns schnell für den Adventure Pass entschieden. Dieser beinhaltet folgendes:
- Das WEGO-Busticket für zwei Tage,
- die Hornblower Niagara Cruises Bootstour,
- Journey Behind the Falls,
- den White Water Walk sowie
- Niagara’s Fury.
Auf dem Campingplatz konnten wir alles direkt bezahlen und haben dann einen Voucher erhalten. Dieser ermöglicht es uns einfach in den WEGO Bus einzusteigen und zum Table Rock Welcome Centre zu fahren. Dort wird der Voucher dann schnell und unkompliziert in den eigentlichen Adventure Pass umgetauscht.
Table Rock Welcome Centre – Niagarafälle
Das Table Rock Welcome Centre liegt an der Endstation der roten Buslinie und direkt an den Niagarafällen. Dort ist es möglich Tickets für die Sehenswürdigkeiten zu kaufen sowie vorab erworbene Voucher einzutauschen. Die Mitarbeiter sind sehr freundlich und bemüht, dass die Gäste zufrieden sind. Während unseres Aufenthaltes sind nicht so viele Besucher da, dennoch wird uns direkt angeboten Zeitslots für die Attraktionen zu reservieren, so dass wir nicht lange Warten müssen und die Zeit effektiv nutzen können. Wir wollten jetzt erst einmal den Anblick der Wassermassen genießen und machen einen Spaziergang vom Table Rock Welcome Centre zur Anlegestelle der Hornblower Cruises. Da dort gerade etwas mehr los ist, gehen wir einfach mal weiter und starten mit dem White Water Walk.
White Water Walk – Wassermassen hautnah erleben
Der Eingang vom White Water Walk befindet sich an der Hauptstraße, dem Niagara Parkway. Hier stehen freundliche Mitarbeiter, die erst einmal unseren Adventure Pass scannen und uns dann weiter zu einem Fahrstuhl leiten. Auch hier ist gerade nicht viel los, so dass wir nur 2 Minuten warten müssen bis sich die Fahrstuhltür öffnet. Jetzt geht es 70 Meter hinab bis zum Fuße der Schlucht und dann durch einen Tunnel bis auf die erste Plattform, die einen eindrucksvollen Blick auf die Wassermassen bietet. Nach der Plattform erwartet uns eine ca. 400 Meter lange Holzkonstruktion, die am Ufer es reißenden Flusses aufgebaut wurde, so dass wir nun die Wassermassen aus nächster Nähe bestaunen können. Zwischendrin gibt es immer wieder Aussichtsplattformen, so dass wirklich das Gefühl aufkommt, dass das Wasser einen gleich mitreißen wird. Eine wirklich beeindruckende Konstruktion. Es gibt kein zeitliches Limit, so dass wir uns hier in aller Ruhe umschauen können.
Video vom White Water Walk – Niagarafälle
Fotos vom White Water Walk
Floral Clock
Die Floral Clock (Blumenuhr) liegt an der grünen WEGO Buslinie. Das Ziffernblatt der Floral Clock besteht aus bis zu 16.000 Teppichbeet-Pflanzen, die zweimal pro Jahr gewechselt werden. Der Turm hinter der Floral Clock beinhaltet ein Westminster-Glockenspiel, welches alle 15 Minuten die Besucher beglückt. Da wir außerhalb der Saison hier sind ist es wirklich angenehm leer und wir können die Floral Clock in aller Ruhe anschauen, Fotos ohne andere Menschen drauf machen und das Glockenspiel genießen. Es ist jetzt nicht das größte Highlights hier, vor allem wenn man vorab schon die Niagarafälle bestaunt hat, aber die Floral Clock ist auf jeden Fall nett anzuschauen.
Hornblower Niagara Cruises – eine nasse Angelegenheit
Gleich heißt es Leinen los, denn jetzt wagen wir uns mit dem Hornblower Boot ganz nahe an die Wassermassen der Niagarafälle ran. Beeindruckend ist aber schon die Choreographie, die die Schiffe der kanadischen und amerikanischen Seite da zeigen. Abwechselnd fährt immer nur ein Boot ganz dicht an die Wasserfälle heran. Die kanadischen Gäste – so wie wir – erhalten vor dem Betreten den Bootes rote Regencapes, die auf der amerikanischen Seite blaue. Die Wartezeit beim Boot beträgt jetzt 10 Minuten bis es los geht – also eigentlich kann man dies bei einer solchen Attraktion ja gar nicht als Wartezeit ansehen.
Bootsfahrt – Hornblower Niagara Cruise
Die Fahrt geht los und zu beginn fragen wir uns, warum wir eigentlich die Regencapes anziehen sollten. Aber je näher wir den Niagarafällen kommen, desto bewusster wird es uns. Aus diesem Grund ist auch das Filmchen unten nicht allzu lang, denn bereits am Ende des Videos wurde es schon feucht auf dem Boot. Am eindrucksvollsten für uns ist der Lärm, den die Wassermassen beim Fall in die Tiefe erzeugen. Am Ende der Bootstour sind wir trotz Regencape nass und sehr glücklich, dass das Wetter uns mit 32 Grad Celsius wohlgesonnen ist.
Fotos – Hornblower Niagara Cruise
Journey behind the falls – unter den Wassermassen stehen
Die Journey behind the falls beginnt im Table Rock Welcome Centre. Von hier aus bringt uns ein Aufzug 38 Meter hinunter. Sobald die Aufzugstüren sich öffnen, schauen wir in einen 130 Jahre alten Tunnel und hören schon das Getöse der Wassermassen. Am Ende des ersten Tunnels (es gibt insgesamt zwei), gelangen wir auf eine Überdachte Aussichtsplattform. Von hier aus führt eine Treppe nach unten und auf die nicht überdachte Plattform. Und gleich mal vorne weg: Auf beiden Plattformen wird man nass, also am besten das gelbe Regencape anziehen, welches beim Eingang ausgehändigt wird. Die Wassermassen, die über die Kante in die Tiefe fallen sind wirklich atemberaubend.
Nachdem wir uns von den beiden Plattformen losreißen konnten haben wir den zweiten Tunnel erkundet. Hier befinden sich zwei Löcher, die durch den Fels bis zum Wasserfalls gebohrt wurden. Tja, was soll ich sagen – irgendwie ist hier nicht wirklich viel zu sehen. Der Wasservorhang, der am Loch vorbeirauscht ist extrem schnell, so dass es so aussieht, als schaue man auf eine weiße sich bewegende Gardine. Wir sind dann einfach nochmal zurück durch den ersten Tunnel und haben uns noch etwas Zeit auf der Außenplattform gegönnt.
Niagara’s Fury
Da wir jetzt schon einmal im Table Rock Welcome Centre sind, können wir auch gleich die nächste Attraktion mitmachen – Niagara’s Fury.
Am Eingang gibt es ein weiteres Regencape, diesmal ein blaues. Nach einer kurzen Wartezeit geht es mit einer Filmvorführung auf einer großen Leinwand los. Es wird die Geschichte der Entstehung der Niagarafälle erzählt. Wir halten uns in diesem Raum ca. 5 Minuten auf. Jetzt öffnen sich Türen auf der anderen Seite des Raums und wir wandern weiter. Diesmal in einen Raum mit einem 4D Kino und einer 360 Grad Leinwand über unseren Köpfen sowie Haltegriffe an den Stehplätzen. Spätestens jetzt sollte das Regencape angelegt sein. Die Vorführung nimmt uns mit auf eine Fahrt den Fluss hinunter. Es fällt Schnee von der Decke und Wasser spritzt auf uns. Die Show ist kein wirkliches Highlight für uns, aber da es im Adventure Pass inkludiert ist, machen wir es einfach mit.
Spaziergang durch die Stadt Niagara Falls
Da wir ausreichend Zeit haben wollen wir natürlich nicht nur die beeindruckenden Wasserfälle hier anschauen, sondern auch die Stadt Niagara Falls. Auf dem Weg vom Campingplatz in die Stadt mit dem Bus haben wir schon einiges gesehen. Es scheint, als würde die Stadt nur aus Hotel, Motels, Restaurants, Bars und Casinos zu bestehen. Dieser Eindruck hat sich während unseres Spaziergangs übrigens nicht geändert, macht aber nichts, denn es ist trotzdem schön hier.
Falls Incline Railway
Auf der Rückseite des Table Rock Welcome Centre (von den Niagarafällen aus betrachtet), befindet sich die Falls Incline Railway. Nach unserem Spaziergang durch Niagara Falls nutzten wir die Falls Incline Railway um schnell und komfortabel zurück zum Table Rock Centre zu gelangen. Die Fahrt kostet knapp 2,50 kanadische Dollar pro Person und dauert unter einer Minute. Aber der Blick aus der Bahn auf das Table Rock Centre und die dahinterliegenden Niagarafälle sind es uns auf jeden Fall wert.
Niagarafälle bei Nacht
Jetzt haben wir die Niagarafälle bei Tageslicht aus allen möglichen Perspektiven aus gesehen, aber dennoch fehlt eine Sache – die Niagarafälle bei Nacht mit Beleuchtung. Bevor wir uns dieses Spektakel anschauen geht es erst einmal zurück zum Campingplatz, denn am Abend wird es doch deutlich kälter und da ist eine Jacke angesagt.
Niagarafälle in Farbe
Die Niagarafälle erstrahlen am Abend in allen erdenklichen Farben. An bestimmten Tagen gibt es spezielle Farben. Wann bestimmt Events stattfinden steht im Special Illumination Calendar. Es ist wirklich extrem beeindruckend und wir können uns von dem Anblick gar nicht losreißen. Aber irgendwann müssen wir dann doch den Bus zum Campingplatz besteigen und den Niagarafällen Good Bye sagen.