Um dem grauen Februar in Deutschland zu entkommen haben wir uns für einen Kurztrip nach Portugal entschlossen. Unsere Reise führt uns zunächst von Frankfurt am Main nach Faro, der Hauptstadt der Subregion Algarve. In nur 3 Stunden und 15 Minuten erreichen wir die beschauliche Stadt am Atlantik mit dem Flugzeug.
Faro – Altstadt und Inselhopping
Die kleine Stadt Faro hat einige Highlights zu bieten. In der Altstadt befindet sich z. B. die Kathedrale von Faro. Der Turm der Kirche eröffnet den Besuchern einen schönen Blick über die Altstadt und auf den Parque Natural da Ria Formosa, einem Naturpark an der südportugiesischen Algarve.
Stadtrundfahrt mit der kleinen Bimmelbahn
Faro ist eine recht überschaubare Stadt und die schmalen Gassen sind mit normalen Bussen nicht zu befahren. Da wir uns aber dennoch gerne einen Überblick der Stadt verschaffen möchten nutzen wir den kleinen Touristenzug.
Tickets
Der Zug kann entweder für eine Runde oder als Hop-on Hop-off genutzt werden. Eine komplette Runde dauert ca. 45 Minuten und kostet 4 Euro, die zweite Möglichkeit ist ein 24 Stunden Ticket für 6 Euro. Wir entscheiden uns für die erste Möglichkeit. Unsere Tickets kaufen wir direkt vor Ort bei der Fahrerin. Die kleinen Passagierabteile bieten nicht viel Sitzkomfort und es ist alles ein wenig eng. Da derzeit jedoch keine Hochsaison ist, sind auf unserer Fahrt nur wenige andere Touristen mit auf dieser Tour, so dass wir einen kompletten Wagen für uns haben.
Einstiegspunkt und unser Fazit
Unser Einstiegspunkt ist die Nummer 1 (Praça Dom Francisco Gomes). In den Abteilen gibt es zwar die Vorrichtung für die Kopfhörer, um sich die Audiodetails anhören zu können, jedoch sind diese nicht in Betrieb. Die Beschreibung wird über die Lautsprecher in den Abteilen abgespielt. Leider wird hier eine Sprache nach der anderen abgespielt. Es wurde angegeben, dass Audio in den Sprachen Portugiesisch, Englisch, Französisch, Spanisch, Deutsch angeboten wird – leider können wir dies weder bestätigen, noch dementieren. Der Zug rappelt über das Kopfsteinpflaster der Stadt und es gibt so viele laute Nebengeräusche, dass von den Erklärungen so gut wie nichts zu verstehen ist und wenn doch mal, dann liegt das beschriebene Objekt schon weit hinter der derzeitigen Position.
Unser Fazit zum Touristenzug lautet: Um einen visuellen Überblick zu bekommen ok, aber absolut nicht vergleichbar mit sonst bekannten Hop-on Hop-off Bustouren. Ach ja, die Bimmelbahn soll angeblich jede Stunde fahren, aber die Zeiten richten sich doch eher nach der südländischen Lebensart. Einfach etwas Geduld mitbringen, der Zug kommt eher zu spät als dass er zu früh oder pünktlich abfährt.
Impressionen aus Faro, Portugal
Hop-on Hop-off mit dem Boot ab Faro, Portugal
Neben der Möglichkeit die Stadt mit dem Touristenzug zu erkunden gibt es in Faro die Besonderheit Hop-on Hop-off mit dem Boot zu unternehmen und auf diesem Weg eine Inseltour im Naturpark Ria Formosa zu erleben. Das 24 Stunden Ticket kostet pro Person 30 Euro und bietet die Fahrt zu drei Inseln.
Erster Halt: Ilha Deserta (Portugal)
Los geht es vom Pier in Faro mit dem gelben Schnellboot zur Ilha Deserta (auch bekannt als Barreta Island), der einzigen unbewohnten Insel der Ria Formosa. Die Überfahrt dauert ca. 15 Minuten. Die Insel ist etwa 7 Kilometer lang und 50 bis 600 Meter breit. Auf dieser Insel befindet sich das Restaurant Estaminé, ansonsten gibt es hier nur noch ein paar Fischerhütten. Ein Spaziergang um die Insel herum ist möglich, jedoch ist nur die Ostseite der Insel mit einer Art Holzsteg ausgestattet, auf der Westseite geht es auf sandigem Boden am Strand entlang.
Zweiter Stopp: Ilha do Farol
Auf der zweiten Insel befindet sich der kleine Ort Farol sowie ein Leuchtturm. Während der Saison besteht hier die Möglichkeit die Seele in einer der Strandbars hängen zu lassen und dem Leuchtturm einen Besuch abzustatten. Da wir außerhalb der Saison hier sind lassen wir diesen Stopp aus, denn derzeit ist auf der Insel nur ein Café geöffnet und da das nächste Boot erst eine Stunde später die Weiterfahrt ermöglichen würde, entschließen wir uns direkt zum dritten Stopp weiterzufahren.
Dritter Stopp: Ilha da Culatra
Direkt an dem Anleger befindet sich das kleine Fischerdorf. Da auf dieser Insel Einheimische leben sind die meisten Cafés und Restaurants geöffnet. Nach einem Käffchen und einem frisch gepressten Orangensaft unternehmen wir einen entspannten Spaziergang durch das Fischerdorf und passieren auch die Austernfarmen, die während der Ebbe zu sehen sind. Nach dem Abschluss unserer kleinen Tour durch das Fischerdorf geht es zurück zum Bootsanleger und ab auf das gelbe Schnellboot. Nun geht es zurück nach Faro.
Impressionen der Hop-on Hop-off Bootstour
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Tavira – kleine Küstenstadt an der portugiesischen Algarve
Wir wollen möglichst viel während unseres ersten Aufenthalts in Portugal sehen und das möglichst ohne ein Auto zu mieten. Wir machen dies nicht, weil Mietwagen zu teuer sind oder der Verkehr an der Algave zu dicht ist – schließlich fahren wir auch in Ägypten mit dem Auto. Aber unser Hotel befindet sich gerade mal 5 Minuten zu Fuß vom Bahnhof Faro entfernt, so dass wir uns für eine entspannte Fahrt mit der Bahn entscheiden. Die Tickets kaufen wir direkt am Bahnhof. Die Fahrt mit der Regionalbahn dauert 37 Minuten und kostet uns pro Person 3,25 Euro. Vom Bahnhof Tavira geht es bergab in die Stadt – auf dem Weg dorthin machen wir direkt einen Schlenker und schauen uns das mittelalterliche Castelo de Tavira an.
Bimmelbahn, die zweite
Im Anschluss bummeln wir dann durch die Stadt und entdecken auch hier wieder eine Bimmelbahn, die eine ca. 50 minütige Tour durch Tavira anbietet. Die kleine Bahn startet übrigens an der „Ponte Romana de Tavira“, einer alten Römerbrücke, die sich in sieben Bögen über den Fluss Rio Gilhão spannt. Wir sind optimistisch und der Ansicht, dass der Touristenzug hier auch nicht schlimmer sein kann wie in Faro, also geben wir dem Ganzen eine Chance. Die Tour in diesem Zug kostet 5 Euro pro Person – es gibt keine zweite Preisoption.
Die Bimmelbahn ist etwas neuer oder besser gefedert, jedenfalls ist das Kopfsteinpflaster der Stadt nicht ganz so stressig für den Rücken. Jedoch besteht auch hier dasselbe Problem wie in Faro. Die Buchsen für die Kopfhörer sind außer Betrieb und die Erklärungen der Sehenswürdigkeiten werden über die zentralen Lautsprecher ausgestrahlt, eine Sprache nach der anderen. Wir genießen einfach die Fahrt und schauen und die vorbeiziehenden Sehenswürdigkeiten an. Für einen Überblick ist der Touristenzug gut, aber nicht um Informationen über das Audiosystem zu erhalten.
Impressionen aus Tavira, Portugal
Lissabon – Portugals Hauptstadt erkunden
Bei unserem ersten Besuch in Portugal wollen wir natürlich auch der Hauptstadt einen kurzen Besuch abstatten. Erneut entscheiden wir uns die Bahn zu nutzen. Damit wir den Tag möglichst effizient nutzen heißt es früh aufstehen. Der Alfa Pendular, der Schnellzug, fährt bereits um 7 Uhr ab Faro und bringt uns in 3 Stunden und 5 Minuten zum Bahnhof Lissabon Oriente. Der Preis für ein 1. Klasse Ticket beträgt pro Person 31,40 Euro (2. Klasse wären 23,50 Euro gewesen). Der Zug kommt pünktlich in Lissabon an. Wir haben uns vorab natürlich ein wenig informiert und haben eine Haltestelle der Hop-on Hop-Off Busse am Bahnhof Oriente gefunden. Leider konnte uns am Bahnhof niemand sagen, wo sich die gesuchte Bushaltestelle befindet, aber nach einer kurzen Suchaktion sind wir fündig geworden.
Hop-on Hop-off Bus Lissabon, Portugal
Es gibt diverse Anbieter von Hop-on Hop-off Bustouren in Lissabon. Wir haben einfach den Bus genommen, der als erstes an der Haltestelle angekommen ist. In unserem Fall ist es der Grey Line Bus, der hier einen Haltepunkt auf seiner blauen Tour (auch Oriente Linie genannt) hat. Wir entscheiden uns für ein Kombi-Ticket der blauen und der roten Tour (die hat auch den Namen Belém Linie), so dass wir möglichst viel in kurzer Zeit abdecken können. Wir steigen am Haltepunkt Nummer 10 ein – die blaue Tour hat insgesamt 18 Stopps. Erst einmal fahren wir jetzt bis zur Endstation der blauen Tour und wechseln dann in den Bus der roten Tour.
Preise und Grey Line App
Unsere Tickets kaufen wir direkt im Bus an der Haltestelle. Der Preis beträgt 22 Euro pro Person. Leider funktioniert das Gerät zur Zahlung per Kreditkarte nicht und der Fahrer hat kein Wechselgelt. Aber nach ein wenig Kramen in den Portemonnaies bekommen wir die 44 Euro dann auch in Bar zusammen.
Grey Line bietet eine App, in der die Stopps aufgeführt sind und über die man den Standort der Busse sehen können soll. Diese App funktioniert leider auch nur bedingt, aber wenigstens erhalten wir einen Anhaltspunkt, wann ein Bus (vielleicht) kommen könnte. Fahrpläne für die Hop-on Hop-off Busse hängen an den Haltestellen übrigens nicht aus. Entweder man nutzt die App oder wartet einfach geduldig auf den nächsten Bus des gebuchten Anbieters.
Impressionen aus Lissabon, Portugal
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Die Busfahrt(en) in Lissabon, Portugal
Die Rundfahrt – sowohl auf der roten als auch blauen Tour – sind angenehm. Die meisten Mitfahrer halten sich sogar an die Maskenpflicht, die auch im oberen (offenen) Bereich des Busses gelten. Und die Audioerklärungen über die Kopfhörer funktionieren hier auch sehr gut – nicht so wie bei den beiden kleinen Bimmelbahnen in Faro und Tavira. Einen Überblick über die Strecken und Haltestellen der Rundfahrt gibt es auf dieser Seite als PDF.
Rückfahrt nach Faro, Portugal
Am Abend geht es dann für uns zurück mit der Bahn nach Faro. Um zum Bahnhof Lissabon Oriente zu gelangen nutzten wir erneut den Bus der blauen Tour. Auf diese Weise kommen wir dann auch noch an den Sehenswürdigkeiten vorbei, die wir bei unserer Ankunft verpasst hatten. Dieses Mal steigen wir an der Haltstelle Nummer 13 aus. Diese liegt auf der Gegenüberliegenden Straßenseite vom Stopp 10. Die knapp 500 Meter zum Bahnhof sind schnell absolviert und auch der Zug nach Faro trudelt pünktlich ein. Die Rückfahrt dauert etwas länger, da wir dieses mal nicht den Schnellzug gebucht haben, aber um kurz nach 22 Uhr sind wir dann wieder am Bahnhof in Faro.